DAMALS – Blitzeinschlag im Kirchturm

Mittwoch 25. Februar 2015

kirchenbrandDas Jahr war bezüglich der Witterung ein sehr furchbares.

Der 25. Februar 1810 war ein Tag des Schreckens. Abends gegen 4 Uhr zeigte sich ein schweres Gewitter mit einem fürchterlichen Sturm. Der Blitz schlug in den Turm der Pfarrkirche und zündete oben in der Spitze. Es entstand ein furchtbares Feuer. Mehr als 10.000 Eimer mit Wasser wurden auf den Turm getragen, ohne das es möglich gewesen wäre, auch nur einen Tropfen davon beim Turm anzubringen. Das Feuer wütete bis nachts 12 Uhr. Turm und Kirche standen in größter Gefahr. Nur durch die rasche Entschiedenheit eines Zimmermanns aus Altenbüren, der sich aus dem Turm wagte und das Feuer abschlug, gelang es, daß alles gerettet wurde.

Beim Wiederaufbau der Turmspitze wurde diese nicht in der bisherigen Höhe, sondern 12 Fuß (etwa 3,75m niedriger aufgeführt. Nach gänzlicher Vollendung des Turmbaus stürzte ein Schieferdecker aus Eversberg aus der Höhe des Turmes unter dem Ausrufe „Gott sei meiner armen Seele gnädig!“ entseelt in die Tiefe. Er wollte zu guter Letzt nur noch revidieren, ob hier oder da vielleicht noch etwas fehlte.

Seine Frau hatte ihn des Morgens – angeblich aufgrund eines beängstigenden Traumes – vor dem besteigen des Turmes dringend gewarnt.

Die schlanke Bauart der damaligen Kirchturmspitze – die Akten sprechen bezeichnenderweise mehrfach von einem Zahnstocher – und das verschachtelte Balkenwerk im Inneren behinderten die Löscharbeiten in entscheidender Weise. Sehr wahrscheinlich hatte man eine oder mehrere Feuerspritzen auf den Turm geschafft, die jedoch mit ihrem schwachen Strahl die Flammen nicht erreichen konnten. Diese bescheidenen Spritzen wurden an Stangen getragen, waren also noch nicht auf Rädern montiert. Sie besaßen noch keine Ansaugvorrichtung. Das benötigte Wasser mußte deshalb in Ledereimern herbeigeschafft und in Spritzen eingefüllt werden. Der mutige Zimmermann aus Altenbüren hieß Meyer mit dem Beinamen Bange.

Der Dachdecker namens Anton Kanthol aus Eversberg kam dadurch zu Tode, weil sich das Seil auflöste, mit dem er auf den Turm gezogen werden sollte. Der 27jährige Mann war auf der Stelle tot. Der Unfall ereignete sich am 5. Oktober 1811.

Text und Bild : Herkunft unbekannt

Redaktionell bearbeitet durch Wolfgang Schreckenberg  (wolschreck(a)gmx.de)