Abriß über die Geschichte der Löschgruppe Messinghausen
Die Freiwillige Feuerwehr Messinghausen wurde im Jahre 1913 gegründet. In den Jahren zuvor gab es in Messinghausen zwar Gerätschaften zur Brandbekämpfung, eine Pflichtfeuerwehr bestand jedoch, anders als in anderen Ortschaften, erst ab dem Jahre 1911. Zuvor hatten sich auch für eine Pflichtfeuerwehr nicht genügend Männer gefunden. Das Feuerlöschwesen führte jedoch durch die in der Gemeinde verpflichteten männlichen Bürger immer wieder zu Ärgernissen. Aufgrund dessen wurde für den 22. Juni 1913 eine Versammlung im Gasthof Plett einberufen. 28 Personen erschienen, sie erklärten sich zum Beitritt zur Freiwilligen Feuerwehr bereit. Als provisorischer Vorstand wurden Fr.Gruß, Franz Linten und Anton Schröder gewählt. Bei der am 28.Juni folgenden Generalversammlung wurde Franz Gruß zum 1. Vorsitzenden und Brandmeister gewählt, Stellvertreter wurde Josef Schütte. Die Mitglieder der Feuerwehr mußten seinerzeit eine Jahresbeitrag von 1,20 Mark leisten, bei Eintritt waren 0,50 Mark in die Kameradschaftskasse zu entrichten.
Die Anfangsjahre waren, ähnlich wie in anderen Löschgruppen äußerst problematisch. Unter schwierigsten Bedingungen konnten Ausrüstungsgegenstände beschafft werden, so 1913 drei Gürtel und ein Signalhorn. Es wurde ebenfalls beschlossen, einen Steigerturm zu errichten. 1914 wurde darauf hingewiesen, dass die Wehr auch mit Gegnern zu kämpfen hatte und das dadurch auch die Feuerwehrmitglieder teilweise selbst nicht genug Interesse und Mannhaftigkeit an den Tag legten, was viel von Ketzern und Gegnern hervorgerufen wurde.
In den Jahren 1914 bis 1918 waren alle Mitglieder der Wehr bis auf 4 bis 5 Mann zum Heer einberufen, es wurde daher wieder eine Pflichtfeuerwehr von der Gemeinde angeordnet. Zur ersten Versammlung nach dem Krieg erschienen nur 8 Mitglieder, fünf Kameraden waren im Krieg gefallen. 1919 konnten wieder eine Stärke von 28 Mann erreicht werden, im Jahre 1920 legte Brandmeister Gruß jedoch sein Amt nieder, da die Kameraden den Dienst nicht Ernst genug versahen. Nachfolger wurde Anton Schlüter. Danach gab es immer wieder Unstimmigkeiten unter den Mitgliedern, aber auch mit der Gemeinde. 1921 übernahm Gruß wieder die Führung, doch bereits 1923 gab es starke Zerrüttungen der Wehr. Zahlreiche Mitglieder traten aus. In den nachfolgenden Jahren ging es weiter auf und ab. 1925 entstand eine neues Feuerwehrhaus auf dem Hüttenplatz, es diente ebenfalls als Wohnhaus und Obdachlosenasyl. Ab 1926 stellte man die Festigung der Wehr zum Wohle der Allgemeinheit fest, die Feuerwehrmänner wurden in den folgenden Jahren durch zahlreiche Haus- und Waldbrände an Ihren Aufgaben erinnert.
Nach dem Zusammenschluß der Feuerwehren des Amtes Thülen zu einer Amtsfeuerwehr wurde im Mai 1942 die mechanische Handruckspritze durch eine Tragkraftspritze TS 8-8 abgelöst. Die Gemeinde Messinghausen hatte seinerzeit rund 800 Einwohner, die Feuerwehr ein Ist-Stärke von 34 Mann. Die Ausrüstung wurde jedoch bemängelt. Durch den 2. Weltkrieg und die Einberufung von jungen Kameraden zur Wehrmacht bestand die Wehr fast nur noch aus dienstverpflichteten Männern. Nach dem Zusammenbruch 1945 stand die Feuerwehr vor dem Nichts. Von Ausrüstung und Uniformen war nicht mehr viel übrig. Unter der Leitung von Brandmeister Franz Göbel wurde nun versucht, die Wehr neu zu organisieren. 1947 übernahm Franz Plett die Wehr, seiner Tatkraft war es dann zu verdanken, dass Männer gewonnen wurden, die sich den in Not geratenen Messinghausern zur Verfügung stellten und halfen. 1948 zählte die Wehr 30 Feuerwehrmänner, neben Leitern, Hemen, Schläuchen waren auch die Tragkraftspritze und eine Handdruckspritze vorhanden. Im Jahre 1959 konnte eine neue Tragkraftspritze und ein entsprechender Tragkraftspritzenanhänger beschafft werden. Die Geräte wurde unter Beteiligung zahlreicher Gäste übergeben.
1965 übernahm Friedhelm Göbel die Wehr, in diesem Jahr konnte daneben das erste motorisierte Fahrzeug, eine Tragkraftspritzenfahrzeug TSF-T übergeben werden. Ein Jahr später wurde am 8.10 1966 das neue Feuerwehrhaus unter Beteiligung vieler Ehrengäste durch Bürgermeister Lange übergeben. Nun standen zwei Einstellplätze, ein Schulungs- und ein Geräteraum zur Verfügung. 1972 wurde eine Jugendfeuerwehr gegründet. Zur kommunalen Neugliederung 1975 gab es einen erneuten Einschnitt. Die Feuerwehren verloren ihre Selbständigkeit und wurden als Löschgruppen dem Stadtbrandmeister der neuen Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Brilon unterstellt. Die Ausrüstung wurde nun weiter verbessert, insbesondere Uniformen wurden angeschafft. 1976 wurde Werner Kappe neuer Löschgruppenführer, die Aus- und Fortbildung kam an erster Stelle. Auch die ersten Funkgeräte wurden angeschafft. Es wurde ferner eine Anhängeleiter von Hoppecke nach Messinghausen verlegt. Im Jahre 1982 wurde das vorhandene Fahrzeug durch ein Tragkraftspritzenfahrzeug TSF ersetzt. Damit konnte nun eine sogenannte Staffel mit 6 Personen befördert werden, das Fahrzeug konnte jetzt auch Atemschutzgeräte transportieren. 1993 wurde ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug mit einem 500 Liter Wassertank in Dienst gestellt werden. Damit wurde der Brandschutz erheblich verbessert, so dass die Feuerwehr heute über eine gute technische Ausstattung und ein modernes Feuerwehrhaus verfügt.